Weniger Jugendarbeitslosigkeit, mehr Resozialisierung und Solidarität
05.04.2022
1. Jugendarbeitslosigkeit sinkt deutlich nach dem Hoch im Sommer 2020
Die, von der Arbeitsagentur vorgestellten Arbeitsmarktzahlen, machen deutlich, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Hamburg binnen eines Jahres deutlich gesunken ist. Die Arbeitslosenquote liegt bei den unter 25-Jährigen 26 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aber für den gesamten Hamburger Arbeitsmarkt lässt sich eine Erholungswirkung beobachten: zum Höhepunkt der Pandemie im Sommer 2020 gab es über 90.000 Arbeitslose, im März diesen Jahres waren es nur noch 72.000 Menschen ohne Arbeit. Die Quote ist auf 6,7% gegenüber 8% vom Vorjahr gesunken. Genauso wie die Langzeitarbeitslosigkeit, die, gegenüber dem Vormonat noch stärker, um 2,1%, gesunken ist. Mit knapp 25.700 Arbeitslosen liegen wir damit noch deutlich über dem Vorkrisen-Niveau, allerdings sinkt ihr Anteil.
„Immer mehr Menschen finden wieder qualifizierte und gute Arbeit, die Arbeitslosigkeit sinkt stetig weiter und die Langzeitarbeitslosigkeit sogar überproportional. Hamburgs Wirtschaft trotzt allen Krisen, trotz anhaltender Pandemie, erheblicher Lieferengpässe, steigender Energiepreise, und nun auch trotz der notwendigen, aber auch für unsere Wirtschaft spürbaren Sanktionen gegen Russland. […]
Ganz besonders freut mich die starke Entwicklung bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie waren überproportional von der Corona-Krise betroffen, nun ist ihre Arbeitslosigkeit wieder rapide gesunken – mit 26% im Jahresvergleich sogar am stärksten von allen Gruppen. Das zeigt, wie richtig es war, vor allem die Angebote zur Aus- und Weiterbildung für die jungen Menschen zu stärken. Damit werden wir fortfahren, denn alle Daten zeigen uns: Gute Aus- und Weiterbildung und gute Qualifikationen sind der Schlüssel für eine gute berufliche Zukunft, heute mehr denn je.“ (Jan Koltze, Sprecher für Arbeitsmarkt und Gewerkschaften der SPD-Fraktion Hamburg)
2. Resozialisierung statt Flurtelefon
Als Maßnahme zur Resozialisierung von Gefangenen werden, bis auf die Jugendanstalt auf der Elbinsel Hahnöfersand, alle Justizvollzugsanstalten der Hansestadt Hamburg mit Telefonen in den einzelnen Hafträumen ausgestattet. Statt der sogenannten Flurtelefone, die in öffentlichen Bereichen keine wirkliche Privatsphäre vermitteln und persönliche Gespräche ermöglichen konnten, werden die Zellen nun mit persönlichen Geräten ausgestattet, auf denen bis zu 30 ausgewählte und geprüfte Nummern angerufen werden können.
„ […] Aus Sicht des Strafvollzugs nimmt die Haftraumtelefonie viel Druck von den Stationen, da ein langes Anstehen am Flurtelefon mit entsprechendem Konfliktpotential entfällt. Die Haftraumtelefonie erhöht zugleich die Sicherheit: Durch die Nutzung des Telefons in den Hafträumen und durch voreingestellte und geprüfte Nummern erhöht sich die Kontrolle über externe Kontakte, ohne das Kommunikationsbedürfnis der Gefangenen zu beschneiden. So kann den Sicherheitsbelangen des Strafvollzuges besser Rechnung getragen werden als dies bislang der Fall ist.“ (Urs Tabbert, justizpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg)
3. Krieg in der Ukraine: Hamburg zeigt Menschlichkeit und Solidarität
„In den letzten vier Wochen sind mehr als 17.000 Menschen vor dem Krieg in der Ukraine nach Hamburg geflohen. Es ist bewegend zu sehen, wie groß die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der Hamburgerinnen und Hamburger ist. Die Aufnahme der Geflüchteten ist auch eine organisatorische Aufgabe, auf die wir als Stadt und Gesellschaft vorbereitet sind. Hamburg konnte dabei auf Strukturen und Erfahrungen aus 2015 und 2016 zurückgreifen und so unbürokratisch und zielgerichtet auf die neue Situation reagieren. Menschen, die meist mehrere Tage auf der Flucht waren, konnten in den bestehenden Erstaufnahmen in Sicherheit an- und zur Ruhe kommen. Für die weitere Unterbringung haben unter anderem mehr als 30 Hotels und die SAGA schnelle Lösungen bereitgestellt. Die Bürgerverträge, die eine begrenzte Aufnahme in den Unterkünften festlegen, wurden vorübergehend und einvernehmlich ausgesetzt und Geflüchtete haben nun die Möglichkeit, sich online zu registrieren, um Wartezeiten zu vermeiden. Es ist wichtig, dass die Menschen aus der Ukraine bei uns eine Perspektive erhalten, um in Frieden zu leben. Dazu gehören Sprachkurse, Arbeitsmöglichkeiten sowie die Integration der Kinder in Schulen und Kitas, aber auch ein gut funktionierendes System der ehrenamtlichen und freiwilligen Hilfe. Ich bedanke mich bei allen Ehrenamtlichen und Freiwilligen, die mit tatkräftiger Hilfe, dem Sammeln von Spenden oder mit der Aufnahme Geflüchteter enorm viel zur Bewältigung dieser Situation beitragen. Auch hier zeigt sich: Solidarität, Hilfsbereitschaft und Weltoffenheit sind Markenzeichen der Hamburgerinnen und Hamburger.“, Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg.
Die Hamburgische Bürgerschaft hat in der Aktuellen Stunde, auf Anmeldung der SPD-Fraktion zu dem Thema „Krieg in der Ukraine – Hamburg zeigt Menschlichkeit und Solidarität“, über den Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Hamburg debattiert. Dabei wurde deutlich, wie leistungsfähig das Hamburger Hilfesystem ist und wie groß Anteilnahme und Hilfsbereitschaft in unserer Stadt sind.